Strategie für das Bridges Kammerorchester - Ein Projekteinblick

Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Projektarbeit geben. Erfahren Sie hier mehr über die Hintergründe, Ergebnisse sowie unsere Learnings aus dem Strategieprojekt mit dem transkulturellen Bridges Kammerorchester aus Frankfurt am Main.

Das Projekt mit dem Bridges Kammerorchester (BKO) war ein klassisches Strategieprojekt. Das bedeutet, dass wir gemeinsam einen Fahrplan für die nächsten Jahre aufgestellt haben: fünf Entwicklungsziele, sechs Handlungsfelder und insgesamt 40 Maßnahmen. Die übergeordnete Frage lautete dabei: Wie kann das Orchester sein Alleinstellungsmerkmal und seine Marktposition als Role Model transkultureller Musik national und international ausbauen? In der Strategie haben wir die hierfür erforderlichen Schritte nicht nur entwickelt, sondern auch in einem 3-Jahres-Businessplan kalkuliert. Während des rund 5-monatigen Erarbeitungsprozesses haben wir viele Gespräche mit der Leitung, mit Team- bzw. Orchestermitgliedern und mit Externen geführt, Daten ausgewertet und Workshops durchgeführt.

Das Projektteam seitens METRUM bestand aus Leopold Lorenzoni (Berater), Meike Schlicht (Partnerin und Geschäftsführerin) und Peter Gartiser (Gründer und Partner).

Das Projektergebnis ist eine dokumentierte Strategie, die die wichtigsten Veränderungsbereiche der nächsten drei Jahre beschreibt. Diese Strategie spielt für das Bridges Kammerorchester eine wichtige Rolle bei der Einwerbung von öffentlichen und privaten Mitteln, denn das BKO ist anders als viele andere Orchester nicht durch eine institutionelle Förderung dauerhaft grundfinanziert. Umso wichtiger ist es für das BKO, immer wieder aufs Neue Finanzierungen einzuwerben. Hierfür wird ein überzeugendes Konzept benötigt. Wichtige Erfolge konnten seit Projektabschluss erzielt werden. Eine Stiftung aus dem Rhein-Main-Gebiet hat sich als Entwicklungspartnerin erneut verpflichtet und das BKO gehört zu den ausgewählten Orchestern, die durch das Bundesprogramm "Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland" im Rahmen einer Projektförderung gefördert werden. Mit der Strategie verfügt das BKO nun auch über ein wichtiges Steuerungs- und Kommunikationsinstrument für die Zusammenarbeit im Team. Für die Leitung des BKO ist die Strategieentwicklung ein wichtiger Unterstützungsprozess, der dabei hilft, in einer stark wachsenden Kulturorganisation Rollen und Verantwortlichkeiten zu reflektieren und immer wieder sinnvoll zu re-organisieren.

Uns beeindruckt, wie groß das Potenzial des BKO als führendes und richtungsweisendes Kammerorchester im Bereich der transkulturellen Musik ist. Neben der musikalischen Exzellenz und der Innovationskraft fasziniert uns dabei auch, dass das Orchester ein Vorbild für das Zusammenleben in Einwanderungsgesellschaften ist. Fachlich haben wir viel über Transkulturalität und die mit Transkulturalität verbundenen Diskurse gelernt. Menschlich und persönlich waren wir von dem "Startup-Spirit" im Orchester und vom "sozialunternehmerischen" Geist der beiden Geschäftsführerinnen begeistert, ebenso von dem überall zu spürenden Idealismus. Uns wurde einmal mehr bewusst, dass die Zusammenarbeit mit intrinsisch motivierten Menschen, die etwas Positives für die Gesellschaft bewegen möchten, eine Hauptmotivation unserer Spezialisierung als "Unternehmensberatung für Kultur und Bildung" ist.

 

Das transkulturelle Bridges Kammerorchester vereint seit Herbst 2019 freiberufliche Musiker:nnen und ihre Instrumente aus verschiedensten Regionen des europäischen, asiatischen und amerikanischen Kontinents. Die Orchestermitglieder sind Expert:innen für arabische, persische und europäische Klassik, Jazz, zeitgenössische Musik, osteuropäische Folklore sowie verschiedene Formen zentralasiatischer und lateinamerikanischer Musik. In kokreativen Prozessen komponieren bzw. arrangieren sie einen Großteil ihres Repertoires selbst. Mehr Informationen zum Bridges Kammerorchester finden Sie HIER.